Dank der weitläufigen Strände aus rötlich schillerndem Muschelsand zählt Kreta zu den beliebtesten Ferienzielen im östlichen Mittelmeer. Doch die griechische Insel hat mehr zu bieten als einen erholsamen Badeurlaub unter südlicher Sonne. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten aus den unterschiedlichsten Epochen laden nicht nur zu abwechslungsreichen Tagesausflügen ein, sondern machen Kreta auch für Kulturreisende interessant, die die faszinierende Geschichte und Kultur Griechenlands kennenlernen wollen. Naturfreunde kommen auf Kreta ebenfalls auf ihre Kosten, da das Inselinnere eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt aufweist.
Reise in die Frühzeit der Antike
Ein absolutes Muss für jeden Kreta-Reisenden ist ein Abstecher zu dem Palast von Knossos, der verkehrsgünstig nahe der Inselhauptstadt Heraklion gelegen ist. Nachdem sich bereits in der Steinzeit die ersten Menschen angesiedelt hatten, entstand hier um 2000 v. Chr. Das Zentrum der minoischen Kultur, die einst das östliche Mittelmeer beherrschte. Forscher schätzen, dass die Stadt, die den Palast umgab, um 1600 v. Chr. bis zu 100.000 Einwohner hatte. Heute können in dem großzügigen Ausgrabungsbereich die Ruinen von etwa 800 Räumen bestaunt werden, die teilweise mit farbenprächtigen Freskos geschmückt sind. Weniger bekannt, aber ebenfalls einen Besuch wert sind der minoische Palast in Festos und die antike Stadt Gortys im Süden Kretas, wo auch zahlreiche römische Funde und eine frühchristliche Basilika zu sehen sind.
Ein Hauch von Venedig
Auch das Mittelalter hat natürlich seine Spuren auf der strategisch günstig gelegenen Mittelmeerinsel hinterlassen. Dass Kreta vor der Eingliederung in das Osmanische Reich auch lange zur Republik Venedig gehört hat, lässt sich besonders gut an der quirligen Hafenstadt Chania im Norden der Insel ablesen. Bis heute erinnert die einzigartige Architektur des venezianischen Hafens, an dessen Ausfahrt sich historische Arsenale und ein Leuchtturm befinden, an die frühere italienische Mutterstadt. Die imposante Festungsanlage in Rethymno zeugt ebenfalls von einer Zeit, in der Venedig das Mittelmeer beherrschte. Nicht weit entfernt davon liegt auch das Kloster Arkadi, das Nationalheiligtum Kretas, das während des Widerstands gegen die Osmanen eine bedeutende Rolle spielte. Um das ursprüngliche Kreta abseits der ausgetretenen Touristenpfade kennenzulernen, empfiehlt das Reise-Portal 9Brands.de einen Abstecher zu den Bergdörfern der Lefka Ori, deren weiß gekalkten Gebäude sich in eine raue, naturbelassene Landschaft schmiegen.
Schluchten und Schmetterlinge
Im Inselinneren sind auch einige unerwartete Naturschönheiten verborgen. Für Wanderer ist ein besonders lohnenswertes Ziel die Samira-Schlucht, die mit einer Länge von dreizehn Kilometern und bis zu 600 Meter hohen Steilwänden als eine der größten Schluchten Europas gilt. Weniger lang, aber umso romantischer ist die Schlucht von Koutsouros, die den Beinamen Schmetterlingsschlucht trägt, da hier mehr als vierzig Schmetterlingsarten beobachtet werden können. Alle Naturliebhaber, die es im Urlaub etwas geruhsamer angehen lassen wollen, können auch im Botanischen Garten die typische Mittelmeerflora genießen. Mit ein wenig Glück können die Besucher dabei auch Wiesel, Stachelschweine und unzählige Vogelarten beobachten, die in der Vergangenheit auf ganz Kreta anzutreffen waren.