Italien ist bei Urlaubern nicht zuletzt daher so beliebt, weil es so viele Möglichkeiten bietet. In Italien kann beim Strandurlaub herrlich entspannt werden, Aktivurlauber schätzen die Wander- und Radrouten durch traumhafte Landschaften, Modeverrückte flanieren durch Mailand und in Rom treffen Kultur und Dolce Vita auf das Beste zusammen. Manch einer schätzt Italien besonders, wenn er nicht einer von unzähligen anderen Touristen ist. Außerhalb der Hauptsaison kann man das italienische Lebensgefühl am besten genießen. Wir haben die wichtigsten Tipps zur besten Reisezeit in Italien zusammengestellt.
Geheimtipps in Italien – es gibt sie noch
Schon im 18. Jahrhundert wurde Italien zum Reiseziel. Damals wurde es vor allem von gutsituierten jungen Herren im Rahmen einer Bildungsreise durchquert. Und Literaten wie Goethe und Heine hielten ihre Eindrücke von dem zauberhaften Land für die nachfolgenden Generationen schriftlich fest.
In den 1950er Jahren wurde Italien als Urlaubsgebiet in gewisser Weise wiederentdeckt und zum Traumziel der Deutschen. Mit Italien verband man nun neben Kunst und Kultur vor allem Sonne, Strand und Leichtigkeit. Und auch wenn wir es uns heute kaum noch vorstellen können: Das italienische Essen war für die damaligen Touristen das reinste Abenteuer mit vielen neuen Aromen. Denn Pizza und Pasta, Basilikum und Zucchini waren hierzulande noch weitestgehend unbekannt. Zunächst konnte sich auch noch nicht jeder die ersehnte Italienreise leisten, doch mit dem Wirtschaftswunder und steigender Kaufkraft in den 1960er Jahren reisten immer mehr Deutsche in den sonnigen Süden. Teilweise brachten Sonderzüge die Scharen an Touristen an ihren Urlaubsort. Es wurde voller und voller, vor allem in den Sommermonaten. Und heute fragt man sich, ob man überhaupt noch in Italien gute Geheimtipps finden kann.
Die Antwort lautet: ja. Allerdings heißt es, ein wenig gründlicher zu recherchieren.
Vier Traumziele abseits des Massentourismus
Basilikata
Die Region Basilikata ist nicht unbedingt das klassische Reiseziel für Italientouristen. Ein großer Fehler, aber ein enormes Glück für alle, die eine traumhafte Landschaft in aller Ruhe genießen wollen. Ein besonderes Highlight der Region ist die Stadt Matera mit ihrer beinahe mystischen Atmosphäre. Hier gibt es die Sassi di Matera zu bestaunen – Höhlensiedlungen, die Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes sind.
Kalabrien
Ebenfalls im Süden Italiens findet sich Kalabrien. Nach Kalabrien verirren sich relativ wenige Touristen, denn die Mafia soll hier ihr Unwesen besonders heftig treiben. Allerdings bleibt die Unterwelt für einfache Touristen in der Regel unsichtbar. Denn sie sind für die Organisationen eher uninteressant. Stattdessen treffen Reisende auf gastfreundliche Menschen, unberührte Landschaften, Nationalparks mit eindrucksvollen Bergen, atemberaubende Steilküsten und kristallklares Wasser.
Die Lombardei
Im Norden Italiens liegt die Lombardei mit ihrer Hauptstadt Mailand. Und allen, die kunsthistorische und historische Highlights schätzen, sei vor allem die lombardische Provinz Cremona ans Herz gelegt. Inmitten märchenhafter Flussgebiete liegen zahlreiche Kirchen, Villen, Schlösser und Plätze. Cremona ist der Mittelpunkt der Poebene und von Gewässern umgeben. Zur wunderschönen Landschaft gehören auch große Wälder und weite Wiesen – ein Traum für Wanderer und Radfahrer.
Chioggia
Chioggia ist Venedigs kleine Schwester. Und wem Venedig zu touristisch und zu überlaufen ist, der begibt sich in die malerischen Gässchen und Kanäle des Fischerstädtchens, das sich nur knapp eine Autostunde die Küste hinunter von Venedig entfernt befindet. In Chioggia kann man herrlich entspannen und genießen, über romantische Brücken flanieren und in hübschen, kleinen Cafés pausieren oder den Fischmarkt in der Pescheria besuchen.
Die Hauptsaison meiden
Wer nun doch einmal die „klassischen“ touristischen Ziele in Italien besuchen, aber die Menschenmassen meiden möchte, hat natürlich immer noch die Möglichkeit, außerhalb der Hauptsaison zu reisen. Denn Italien ist nicht nur im Sommer wunderschön. Und die Touristenhochburgen haben gerade im Frühjahr und im Herbst ihren ganz eigenen Charme. In den Regionen im Landesinneren und im Süden ist es in den Sommermonaten oft sogar so heiß, dass es schwer auszuhalten ist. Im Frühjahr und im Herbst kann in Süditalien sogar noch immer gut gebadet werden und dennoch sind die Strände nicht mehr überlaufen. Die Städte sind vor allem im August überfüllt.
Im Landesinneren sind die Temperaturen übrigens selbst im Winter noch angenehm. Im Norden Italiens ist der Winter eine gute Zeit für einen Skiurlaub in den Dolomiten oder in den Bergen im Nordwesten.