Caorle, Italien

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Caorle – Strandurlaub an der italienischen Adria

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Verwinkelte Gässchen und zahlreiche Glockentürmchen haben dem kleinen Ferienort Caorle an der Adria den Beinamen „Klein-Venedig“ eingebracht. Viele der Häuser sind in den typisch venezianischen Farben gestrichenen und verstärken diese Ähnlichkeit noch.

Der beschauliche Ort lockt in jedem Jahr mit seinem 15 Kilometer langen Sandstrand Touristen an. Heute ist der Tourismus neben der Fischerei der Hauptwirtschaftsfaktor der Stadt. Caorle blickt auf eine 2000 Jahre alte Geschichte zurück. Hirten und Fischer gründeten ihn gegenüber der Insel Caprulae als Vorhafen für den römischen Legionsstützpunkt Concordia sagittaria , der etwas weiter im Landesinneren lag. Die Siedlung wuchs rasch an und im 5. Jahrhundert n. Chr. zählte Caorle bereits zu einer der größten Städte Norditaliens und war durch seinen Hafen zu einem wichtigen Handelszentrum geworden. Die Bedeutung Caorles wird deutlich, wenn man beachtet, dass es seit dem 9. Jahrhundert n. Chr. auch Bischofssitz wurde.

Neben tollen Stränden und dem klassischen Charme eines Adria-Badeorts erwartet die Besucher der Stadt ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. So kann in Caorle ein fast so faszinierender schiefer Turm bewundert werden, wie in der Toskanastadt Pisa.

Caorle Strand
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Der Campanile aus dem 11. Jahrhundert nach Christus neigt sich um ganze 25 cm nach Osten – zugegeben, das ist sicher nicht ganz so eindrucksvoll, wie das weltberühmte Pendant in der Toskana, aber doch ein Erinnerungsfoto wert. Die Skulpturenmeile, die sich über 800 Meter entlang des Schutzdammes an de Adria erstreckt, ist ebenfalls eine originelle und schöne Sehenswürdigkeit Caorles. Auch wen es in die Natur zieht, ist in Caorle bestens aufgehoben. Wanderungen an der Lagune geben herrliche Einblicke in die unberührte Natur der Adria. Angelegte Lehrpfade informieren die Spaziergänger über interessante Besonderheiten in Flora und Fauna.

Alle fünf Jahre können Touristen einem ganz besonderen Spektakel beiwohnen – dem Fest zu Ehren der Madonna di Angelo. Zu diesem Anlass, der im Jahr 2010 das nächste Mal gefeiert werden wird, begleiten hunderte Einheimische die Statue der Madonna di Angelo auf ihrem Weg von der gleichnamigen Kapelle in das Stadtzentrum zum Gottesdienst. Sie wird nicht etwa getragen, sondern legt den Weg mit einem historischen Ruderschiff zurück. Dieser Brauch geht zurück auf eine Überlieferung, der zufolge Fischern eine schwimmende Madonna erschien. Auf diese Weise soll sie den Fischern einen hohen Fang beschert und die Stadt Caorle und ihren Dom vor einer Hochwasserkatastrophe bewahrt haben. Der Festumzug wird traditionell von Fischern in ihren Booten begleitet und ist jedes Mal ein ganz besonderes Erlebnis für Einheimische und Touristen.