Marienbad gehört seit 2021 als UNESCO-Welterbe zu den bedeutendsten Kurstädten in Europa. Wie die Kaiserbäder Franzensbad und Karlsbad ist auch Marienbad wegen seiner heißen Thermalquellen seit langer Zeit ein Ort für Gesundheit und Wellness.
Ein kleiner Rückblick in die Geschichte
Das Wissen um Heilquellen war im Mittelalter nicht nur den Chorherren des Stiftes Tepl bekannt, die eine solche Quelle auch als Säuerling bezeichneten. 1528 ließ König Ferdinand I. das Wasser der Quellen in Marienbad auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen, soweit das damals möglich war. Aber man fand heraus, dass die Ferdinandquelle konnte Salz gewonnen werden, das sich nur als Kochsalz eignete, weil es Glaubersalz war.
Erst als im 17. Jahrhundert kranke Menschen aus der Region ein Bad in dem mittlerweile als heilend geltenden Schwamm machten und das Wasser der Auschowitzer Quellen tranken, kam Bewegung in das Thema Heilquelle.
In den Jahren 1807 und 1808 ließ der Abt des Stiftes Chrysostomus Laurentius Pfrogner im Gebiet der Marienquelle ein Badehaus errichten und ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich der Ort zu dem später unter dem Klosterarzt Nehr eingerichteten Kurort.
Die lange Geschichte erklärt dann auch die wunderschönen Gebäude, die im 18. Jahrhundert und den nachfolgenden Zeiten errichtet wurden. Das förderte auch das Ansehen als Kurort mit Thermalquelle über die Grenzen hinweg und führte schließlich dazu, dass trotz der großen Kriege immer ein beliebter Erholungsort wurde. Mittlerweile wurden viele der alten Gebäude saniert und restauriert und erstrahlen heute wieder in ihrem wunderschönen alten Glanz.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Marienbad
Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Marienbad gehören einige Gebäude, aber auch Parks und Einrichtungen. Die wunderschöne Architektur der Häuser ist für Marienbad ebenso typisch wie für die anderen Kurorte im Westböhmischen Bäderdreieck.
Im historischen Stadtzentrum stehen verschiedene Kirchen unterschiedlicher Religionen, die mit ihren Baustilen beeindrucken. Besonders markant sind die Kolonnaden, die das Herz der Stadt darstellen. Die Hauptkolonnade besitzt eine einzigartige Konstruktion, aber auch die in der Nähe liegende Kreuzquelle und Karolinaquelle sowie die Ferdinandquelle sind wunderschön gestaltet.
Die Stadtparks von Marienbad gelten als die Perlen, weil sie mit einer bemerkenswerten und eleganten Parkarchitektur verzaubern. In Verbindung mit einer Farbenpracht durch Pflanzen, Blumen und Bäume sind sie ein schöner Ort zum Verweilen und erholen.
Für Kulturinteressierte hat Marienbad das Stadtmuseum eingerichtet, das 1818 errichtet wurde. Auch die Chopin Gedenkstätte mit den Exponaten seiner Künste und Informationen ist sehr interessant. Natürlich kann man in Marienbad auch einen interessanten Bummel durch Geschäfte machen und die für die Region oder den Ort typischen Dinge kaufen.
Dazu gehören nicht nur die seit 1856 in Marienbad gebackenen Oblaten, sondern auch viele andere Spezialitäten. Betrachtet man die Fassade dieser Geschäfte, vermag man sich oft genug in die gute alte Zeit zurückversetzt fühlen. Dass so viele Eindrücke hungrig machen, versteht sich, aber auch dafür kann man in Marienbad mehr tun, als man vertragen könnte. Leckere Spezialitäten, deftig und fein, locken an vielen Ecken, aber verpassen sollte man sie trotzdem nicht.